Freitag, 23. Januar 2015

Aussaat unter Kunstlicht / Anzuchtschrank

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Es ist Januar, draußen ist es eher kalt und dunkel und im Garten gibt es auch nicht gerade viel zu tun. Dennoch beginnt bei uns die Zeit der ersten Aussaaten. Gerade Pflanzen mit längerer Fruchtreife profitieren von einer möglichst frühen Aussaat - z.B. Chili.

Ohne Kunstlicht geht das um diese Jahreszeit leider nicht, ansonsten müsste man mindestens bis Anfang März warten und ein Südfenster oder frostsicheres Gewächshaus parat haben. Wer das nicht hat, aber etwas Platz zur Verfügung, kann sich einen Anzuchtschrank zulegen oder noch besser selbst bauen. Ich habe vor einiger Zeit einen hohen, ausgedienten Küchenschrank umgelegt und aufgebockt und nun ein "Regal" mit einer Fläche von 160 x 60 cm. Das wichtigste ist natürlich das Licht, damit die Pflänzchen gut wachsen können. Es gibt zwar spezielle Pflanzenbeleuchtung käuflich zu erwerben, dennoch ist eine Leuchtstoffröhre günstiger und genau das was ihr für eine gelungene Anzucht benötigt. In meinem Schrank befinden sich zwei 120 cm Leuchtstoffröhren vom Typ 865. Der Typ gibt an, in welchem Lichtbereich die Leuchtstofflampen arbeiten und dieser Typ ist optimal, da er ein ähnliches Lichtspektrum  wie natürliches Sonnenlicht hat.


Chilis im Januar
Chilis im Februar
Für solch einen Schrank ist außerdem wichtig, alle innen liegenden Flächen weiß zu lackieren. So kann auf einen Reflektor bei den LSR verzichtet werden, da die weiße Farbe das Licht ausreichend reflektiert. Die Pflanzen sollten täglich ca. 12-14 Stunden beleuchtet werden. Für eine unkomplizierte und gleichmäßige Beleuchtung kann man eine Zeitschaltuhr installieren. 

Im Großen und Ganzen hat der Schrank keine 10,- € gekostet. Starter und Halterung für die LSR haben mich nichts gekostet. Bei solchen teilen lohnt es, einfach mal herumzufragen oder in die Kleinanzeigen zu schauen. Die LSR selber habe ich über einen Lampen-Laden um die Ecke bestellt, weil es im Baumarkt keine passenden gab (Preis ca. 3,-€ pro Stück).  Der Schrank und die Farbe waren vorhanden. Leuchtstoffröhren gibt es auch kürzer als 120cm, je nachdem wie viele Pflanzen man ziehen möchte.

Als Aussaatsubstrat hat sich für mich ein Gemisch aus Kokosfasern und Erde bewährt. Natürlich eignet sich auch jede andere ungedüngte Erde. Von gedüngter Erde würde ich abraten, da die Sämlinge in den ersten 2 - 3 Wochen keine Düngung benötigen und durch den Dünger aufschießen oder sogar  geschädigt werden könnten. Es bietet sich außerdem an, vorsichtshalber Gelbtafeln in einigen Töpfen unterzubringen um sich gegen Trauermücken und anderes Mitfresser zu schützen.

Ich halte meine Pflanzen, etwas kühler, unter 20°C, denn das fördert einen kompakten Wuchs. Sie wachsen so zwar langsamer, aber umso kräftiger, wie Bild 4 zeigt. Im März werden die Pflanzen selektiert und pikiert. Um uns diesen Schritt dieses Jahr zu ersparen, ist von vornherein pro Topf nur eine Pflanze ausgesät.

Kompakte kräftige Pflanze im Februar
Im März sind die Pflanzen dann schon recht kräftig und je nach Witterung und Pflanzenart ziehen sie ins Gewächshaus um. Chilis, Tomaten und Paprika mögen nächtliche Kälte weniger, daher blieben sie meist bis Ende April im Anzuchtschrank. Die Erfahrung zeigt, dass vor allem Chilis, die etwas zu früh Kälte abbekommen etwas wuchs-faul werden:  Chilis die schon im März ins Gewächshaus kamen  waren im Juni kleiner als diejenigen, die erst im Mai umzogen. Es ist wahrscheinlich, dass dies an den Nachttemperaturen von  3-5°C lag.


Fazit: Für nicht mal 10,- € haben wir für Chili und Paprika jedes Jahr eine längere Wachstumsperiode von drei Monaten. Im Februar kommen dann die Tomaten dazu, denn die sind etwas schneller. Der Stromverbrauch ist bei zwei LSR mit 60 Watt gut zu verkraften.

1 Kommentar:

  1. Hallo Max Rockatanzky,
    wo gibt es die pflanztöpfe (hexagon) ?? antwort bitte an:
    1983(at)posteo(punkt)de

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