Freitag, 30. September 2016

Gute Nachbarn: Pastinake und Grünkohl

Die letzten beiden Jahre waren, was die Pastinake (Pastinaca sativa var. sativa) angeht, eher schwach im Eigenanbau. Die Wurzeln wurden nicht gerade groß, meist blieben sie bei 1 cm im Durchmesser. Dieses Jahr haben wir den  Boden mal etwas intensiver aufgearbeitet - also umgegraben und mit Pferdemist und Brennnesseljauche gedüngt.

Kurz was zur Pastinake: Als Zuchtformen verwendet man die Pastinaca sativa var. sativa, die Wildform ist die Pastinaca staiva. Vermutlich wurde die Pastinake schon in der Steinzeit verzehrt und sie war auch ein sehr geschätztes Gemüse bei den Römern. Bis ins 18. Jahrhundert war die Pastinake in Deutschland sehr verbreitet, wurde aber rasch von der Kartoffel abgelöst und war bis vor wenigen Jahren fast auf keinem Speißezettel mehr zu finden. Der aufkommende Boom alter Gemüsesorten und biologischem Anbaus brachte sie aber zurück in die hießigen Küchen und seit eingier Zeit sind sie selbst im Supermarkt wieder erhältlich. Die Pastinake kommt gut mit schweren Böden zurecht, wobei diese immer mal wieder aufgelockert werden sollten, damit sich die Wurzel gut ausbilden kann. Sie mag gern feuchte Böden, allerdings keine stehende Nässe. Auch ein halbschattiger Standort stellt kein Problem für sie dar. Die genannten Punkten treffen auch auf den Grünkohl zu, daher testeten wir die Beiden in einer Mischkultur.
Mischkultur Pastinake & Grünkohl
Als geeignetster Kandidat stellte sich unter den fünf getesteten Grünkohlsorten die Holter Palme heraus. Der gewöhnliche Palmkohl und der Russische Blattkohl hingegen haben sich in dem Beet nicht wirklich gut gemacht, was aber auch auf die Witterungsverhältnisse zurückzuführen sein kann. Es kann also nicht schaden, stets unterschiedliche Sorten anzubauen (es gibt so eine Vielfalt, da kann man fast jährlich mal was Neues ausprobieren).
Holter Palme
Am Wochenende haben wir uns dann auch mal getraut, zu schauen, was die Pastinaken in der Erde so treiben. Aufgrund der schlechten Ernten in den letzten Jahren, haben wir nicht allzu große Hoffnungen gehabt - aber wir wurden positiv überrascht. Auch wenn die Knollen zum Teil etwas seltsam gewachsen sind - hier müssen wir die Erde zwischendurch wohl noch etwas besser auflockern - sind sie teilweise richtig schön groß und aromatisch geworden. Wir haben erst einmal nur einen Teil geerntet, im Beet steht mindestens noch einmal die doppelte Menge wie auf dem Bild unten zu sehen.
Vorsichtiges freigelegen der Pastinake
Unsere ersten Pastinaken 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen