Freitag, 25. Juli 2014

Alles wächst und reift und ein weiteres Beet ist angelegt

Nachdem das Jahr dank Nacktschnecken-Invasion nicht so gut gestartet ist, nimmt unser Garten nun so langsam richtig Fahrt auf.  Die Freiland-Tomatenpflanzen hängen voller Tomaten, der Ban Tam und Inka Mais beginnt zu blühen. Das Bilsenkraut blüht und die Sonnenblumen sind über 2,50m groß geworden.



Bilsenkraut Hyoscyamus niger

Datura stramonium und die va.r inermis
also Stachellose Art

Cosmea


Wir haben uns entschieden, noch einen Holunder aus dem Garten zu werfen. Wir haben aber noch drei weitere große Holundersträucher bzw. -bäume, die eine reichliche Ernte versprechen. Dadurch ist nun eine freie Beetfläche von 6 x 2m freigeworden. Auf dem hinteren Teil stand bereits vor der Fällung der Inka Mais, im Rest der Fläche sind nun die noch übrigen angezogen Pastinaken, verschiedene Schnittkohl-Sorten (Deutscher Schnitt, Sorteneintrag 1945) und zehn Kohlrabi ´Superschmelz´ untergekommen. Mal sehen, wie sie sich dort noch entwickeln.

Inka Mais: vor 3 Wochen noch recht klein, mittlerweile blüht er
Und so sieht es aus, das neue Beet
Es macht Glücklich, das Gärtnern. Auch wenn zum Anfang noch viel Frust herrschte, doch lernt man täglich dazu. Die Natur ist ein Lehrmeister, der dich mit Geduld lehrt, wie sie funktioniert. Sehen und Lernen, was reagiert auf etwas und wie.

Bisher halten sich Schädlinge (bis auf die Schnecken natürlich) sehr in Grenzen, am Kohl, der einzeln im Beet steht, sind hin und wieder Mottenschildläuse. Jedoch der Kohl zusammen mit über zehn anderen Pflanzen im Hochbeet wird in Ruhe gelassen. Die Mischkultur hat hier wohl gut geklappt, keine einzige Laus und auch sonst sind die Pflanzen dort sehr gesund.


Mittwoch, 2. Juli 2014

der Helgoländer Wildkohl

Heute stellen wir euch den Helgoländer Wildkohl "Brassica oleracea ssp. oleracea" vor.


Der Helgoländer Wildkohl (auch Klippenkohl genannt) ist eine ursprüngliche Kohlart aus Helgoland und sozusagen der Vorfahre vieler heutiger Kohlarten. Bei uns wächst er etwa 1,80 m hoch, laut Beschreibungen im Netz erreicht er aber auch Größen bis 3 Meter.
Der Helgoländer Kohl ist wild-wachsend unter Naturschutz gestellt, man sollte sich daher verkneifen im Urlaub Samen mitzunehmen. Eine Bezugsquelle ist Frauke Heyel, von Aschenstrasse 609, 27498 Helgoland. Von dort bekommt man eine Tüte Samen aus dem Garten. Ansonsten gibt es natürlich einige Onlinehändler oder Tauschringe, die Samen anbieten.

Wir haben voriges Jahr eher durch Zufall ein paar wenige Samen bekommen. Aus diesen sind immerhin vier schöne große Pflanzen geworden. Derzeit bilden sie Samen und wie es aussieht, werden es ein paar Tausend.


nach unten hängende Samenkapseln
Im ersten Jahr produziert der Kohl fleißig Blätter, die von unten heran abgeerntet werden können. Die Blüte erfolgt im zweiten Jahr und auch dann kann man weiter die Blätter ernten. Der Kohl ist absolut Winterhart und gibt selbst im Winter noch einige Blätter ab.

Ab Anfang Mai beginnt die Blüte im schönsten Gelb und zieht  Unmengen Bienen und Hummeln an. Es surrte und brummte wochenlang, alleine daher ist der Kohl eine Bereicherung für jeden Garten. Während der Blüte sollte man ihn etwas abstützen, denn die Samenstände werden recht breit und schwer.


Zur Pflege
Der Kohl ist an sich recht anspruchslos und wir lassen ihn weitestgehend in Ruhe. Zwei Pflanzen stehen schattig, sind aber größer und breiter geworden, als die anderen beiden, die in der Sonne stehen. An Platz benötigt er ca. 80x80 cm.  


Ein typischer Kohlschädling der uns heimgesucht hat ist die Mottenschildlaus, auch Weiße Fliege und Kohlfliege. Gut geholfen hat das Besprühen der Pflanze mit einer Rapsöl-Emulsion. Nach sieben Tagen haben wir noch mit einer Lösung aus Wasser und Kali-Schmierseife nachbehandelt.
Gegen die Kohlfliege lohnt es eine Manschette um den Kohl zu legen. Dieser Trick hat sich bewährt und verhindert das die sie ihre Eier um die Kohlpflanze legen kann.

Dieses Jahr hat sich zu unseren Helgoländern noch der Ewige Kohl und drei alte DDR-Sorten gesellt. Auch der ewige Kohl ist eine alte Kohlsorte, die aber nicht blüht, sondern Ableger bildet. Im Netz findet man auf der Suche nach Raritäten immer mal wieder Samen vom Ewigen Kohl, das sind dann aber sehr oft Samen des Meerkohl. Dazu aber später mehr.

Sonntag, 29. Juni 2014

Wir erobern uns den Garten zurück!

Rasen und Knöterich breiten sich unaufhaltsam aus, da wir aber gern auch noch ein paar herangezogene Pflanzen aus dem Gewächshaus holen wollten, mussten wir erst einmal wieder ein paar Quadratmeter freilegen. Dank (Schwieger-)Mama ist uns das nun auch endlich mal gelungen.  


aller Anfang ist schwer...

geschafft!

und die ersten Pflanzen sind auch schon drin
Wir haben das Beet wieder mit Backsteinen eingefasst - so sieht man wenigstens, was man gemacht hat. Da diese Ecke sehr sonnig ist, werden dort vorwiegend verschiedene Kräuter ausgepflanzt. Momentan haben wir neben Johanniskraut, Borretsch und Feuersalbei auch noch Sonnenblumen und Cosmeen untergebracht.   

Der Weg um das Hochbeet herum wurde hinter den Tomaten auch noch mit Steinen eingefasst, den müssen wir allerdings noch etwas begradigen. Nach und nach werden wir auch dem Rest der Wiese noch den Kampf ansagen, da sich darunter einige fiese Stolperlöcher verbergen.



Montag, 26. Mai 2014

Impressionen

Nun habt ihr schon eine Zeit lang nichts Neues von uns gehört - wir können euch aber verraten, dass es in den kommenden Tagen wieder einiges zu berichten gibt! Dafür muss aber erst noch ein wenig gemacht werden.

Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, gibt es heute ein paar aktuelle Bilder zu sehen.

Fingerhut
Tollkirsche
Tollkirsche  
Atropa belladonna var. lutea

Ewiger Kohl
Baumspinat "Magentaspreen" 
Chenopodium giganteum

Astrophytum asterias
Trichocereus pachanoi
mit Blüte im 5. Jahr


Donnerstag, 1. Mai 2014

Ein Regal für Vierkanttöpfe aus Einwegpaletten

So langsam brauchen wir Platz für all unsere Anzuchten. Vor allem für diejenigen, die zu schnell Schneckenfutter werden, aber schon zu groß sind für die Pikierplatten.

Inspiriert durch ein simples Wandregal aus einer Europalette entstand die Idee, wie wir die jungen Pflanzen ordentlich verstauen können und dazu den Zaun zum Nachbargrundstück verzieren.

Alles was man benötigt, ist eine Säge, ein Hammer und eine Zange. Ansonsten bekommt man alles inklusive der benötigten Nägel aus einer Einwegpalette.
Zuerst müssen einige Latten entfernt, am Besten die Latten 3, 6 und 7 und die Palette in drei Teile gesgt werden. Dann die Nägel mit der Zange gerade biegen und die Bretter von unten an die einzelnen Regalteile nageln. Schon ist es fertig. Zum Befestigen haben es bei uns ein paar große Kabelbinder getan.

Pro Palette erhält man 3 Regalteile, in die je 10 Töpfe passen. Also sind mit 2 Paletten schon 60 Töpfe unterzubringen.

Die Anleitung darf gern geteilt und verbreitet werden


Dienstag, 22. April 2014

Löwenzahnhonig

Der Löwenzahn Taraxacum sect. Ruderalia genießt unter sehr vielen Gärtnern ja keinen allzu guten Ruf, ist er doch eine sehr einnehmende Pflanze. In den letzten Wochen sind auch bei uns tausende Pflanzen Löwenzahn gewachsen, aber der durfte sich erst einmal breit machen. Dieses gelbe Blütenmeer sieht doch einfach nur schön aus - und die gelben Blüten kann man auch noch nutzbringend zu Honig verarbeiten! Also ging es ans Pflücken der gelben Blüten - als kleiner Tipp am Rande: zieht dabei Handschuhe an, sonst gibts tagelang verfärbte Hände. Gesammelt haben wir an die 200-300 Blüten. Die Herstellung des Honigs ist recht einfach:


Die Blüten werden ohne Stängel im kalten Wasser etwas abgewaschen, diese dabei aber nicht zu viel bewegen, denn sonst ist der gesamte Pollen futsch.

Ihr braucht:
ca. 3 bis 4 Hand voll Blüten
1l Wasser
1kg Zucker
Saft aus 1 Zitrone

Blüten, Wasser und Zitronensaft in einen großen Topf geben (Die Blüten sollten gut bedeckt sein) und aufkochen. Vom Herd nehmen und etwa einen Tag lang abgedeckt stehen lassen. Danach den Saft durch ein Tuch abseihen. (Ein Sieb empfehlen wir nicht, letztes Jahr waren dadurch sehr viele "Kleinteile" im Honig)

Danach wird der Auszug mit dem Zucker versetzt und noch mal gründlich aufgekocht; macht am Besten eine Tellerprobe, d.h. der Honig sollte auf dem kalten Teller zähflüssig werden. Das kann unter Umständen einige Zeit dauern. Beim Aufkochen bitte vorsichtig sein und den Topf nicht außer Augen lassen, denn sobald der Saft dick wird, schäumt es stark auf! 

Den heißen Honig in Gläser füllen und kurz umdrehen, damit überflüssige Luft entweicht und der Deckel steril wird. Vorsicht, der Druck der entsteht kann den Honig an den Deckelseiten durchdrücken.

Viel Spaß beim nachmachen! Wir haben es dieses Jahr auf 12 Gläser gebracht.

Freitag, 11. April 2014

von Sauerampfer, Giersch, Spitzwegerich und Knoblauchsrauke: Die verstoßenen Kräuter

Ich höre schon den Aufschrei "Reist es raus!" - "Unkraut!" 

Girsch Aegopodium podagraria
Es sind wohl die einfachsten Gemüse und Kräuter, die man anpflanzen kann, Sauerampfer , Giersch, Spitzwegerich und Knoblauchsrauke. Viel zu oft verachtet, doch zu Unrecht wie ich finde.

Giersch Aegopodium podagraria ist eine vorzügliche Spinatalternative im Frühjahr. Es mag sein, dass Giersch eine sehr ausdauernde Pflanze ist, wenn es darum geht sie aus seinem Garten zu bekommen. Aber warum sollte man ein Gemüse, welches so leicht und ohne Aufwand zur Verfügung steht, gleich heraus reißen und verbannen. Ist das nicht eigentlich der Wunsch jedes Gärtners ein Gemüse ohne jeglichen Aufwand an Pflege zu haben? 

Ich gebe jedem recht der sagt, dass er nur schwer aus den Beeten zu verbannen ist, aber wir haben gemerkt, dass es überschaubar bleibt, wen man ihn einmal eingedämmt hat. Bei uns hat der Giersch eine kleine Ecke gleich neben Waldmeister und Bärlauch. Dort wächst er jedes Frühjahr heran und ich warte schon auf ihn - aber nicht um ihn heraus zu reisen, sondern um zu Ernten. Es ist sicherlich geschmackssache, er schmeckt mir aber recht gut und ich mache ihn als eine Art Spinat. Er hat einen frischen Geschmack und passt zu Kartoffeln und etwas Sahne. Sobald die Temperaturen über 20C° gehen, will der Giersch nicht mehr so richtig wachsen und kommt nur noch vereinzelt neu herraus. Erst jetzt im Frühling erscheint er wieder zahlreich an seinem Platz. 

Sauerampfer Rumex acetosa
Sauerampfer Rumex acetosa und Spitzwegerich Plantago lanceolata  findet man eigentlich überall auf Wiesen. In unserem Garten wuchs leider nur Krause Ampfer, dieser sieht dem Sauerampfer sehr ähnlich, was ihm aber fehlt ist der deutliche Schwalbenschwanz am Blattende (siehe Foto). 

gut erkennbar der
Schwalbenschwanz
am Blatt ende
Ein übermäßiger Gebrauch von Sauerampfer  sollte aber vermieden werden, da er Kaliumhydrogenoxalat enthält, ein mal wöchentlich im Salat oder auch als Gewürz ist jedoch unbedenklich. 

Spitzwegerich
Plantago lanceolata
Spitzwegerich Plantago lanceolata ist mit seinen länglichen lanzenförmigen Blättern unverkennbar. Beide ergeben einen guten Zusatz in Suppen oder Salaten. Er hat im Gegensatz zum Giersch oder gar Sauerdampfer kaum einen interessanten Eigengeschmack, leider etwas zu "graslastig". Wichtig wird er aber als Heilpflanze, denn er ist ein guter Hustenlöser und wirkt als Tee antibakteriell, schleimlösend und entzündungshemmend. Es gibt auch Hustensäfte aus Spitzwegerich. Darum lieber ein paar Pflanzen im Garten haben, als in der Aphotheke teuer bezahlen.

Knoblauchsrauke
Alliaria petiolata

Der letzte in diesen Bunde ist
Knoblauchsrauke Alliaria petiolata. Auch dieses Gemüse und Würzkraut wächst anspruchslos und wild bei uns. Der Geruch der frisch zerriebenen oder geschnittenen Pflanze erinnert sehr an Knoblauch. Nur hat es den entscheidenden Vorteil, dass nach dem Verzehr nicht gleich alle Mitmenschen wissen, was man zuletzt gegessen hat. Knoblauchsrauke wächst das gesamte Jahr über reichlich. Ich empfehle die Pflanzen regelmäßig zu Kürzen damit sie nicht unkontrolliert ihre Samen verteilen. So lässt sich im übrigen auch der Sauerampfer gut unter Kontrolle halten.